Katzen sind ganz andere Haustiere als Hunde. Dies gilt nicht nur bezüglich des Charakters, sondern auch in Bezug auf Anatomie. Katzen haben ein relativ gesehen kleineres Blut- und Lungenvolumen im Verhältnis zur Körpergröße als Hunde und eine verhältnismäßig große Körperoberfläche. Dies macht Katzen leider anfälliger für Atemwegsprobleme und Temperaturabfälle bei Narkosen. Trotzdem sollte auf wichtige Operationen und Zahnbehandlungen bei Katzen nicht verzichtet werden. Mit der richtigen Narkose für Katzen, einer guten Vorbereitung und vor allem einer exzellenten Überwachung während des Eingriffs kann Ihre Katze eine Narkose in der Regel gut überstehen. Dies gilt auch dann, wenn Ihr Liebling bereits älter ist oder mit Vorerkrankungen zu kämpfen hat. Erfahren Sie hier mehr über die bevorzugte Narkoseart für Katzen, die Bedeutung einer guten Narkoseüberwachung sowie darüber, warum Sie unbedingt eine Cat Friendly Clinic für den Eingriff auswählen sollten.
Das Wichtigste vorab kurz zusammengefasst
- Eine Narkose ist bei Katzen in der Regel erforderlich für chirurgische Eingriffe, Zahnbehandlungen und bestimmte Untersuchungen.
- Katzen haben rein statistisch gesehen ein höheres Narkoserisiko als Hunde.
- Eine Tierklinik für Katzen sollte vorzugsweise als “Cat Friendly Clinic” ausgewiesen sein und besonders schonende Narkoseverfahren sowie professionelles Narkose-Management anbieten.
- Die bevorzugte Narkoseart für Katzen ist die Inhalationsnarkose, da sie gut steuerbar ist und das Narkoserisiko somit reduzieren kann.
- Für kurze Eingriffe und Untersuchungen kann auch eine Sedierung (Kurznarkose) ausreichend sein.
- Eine Katze benötigt nach einer Narkose viel Ruhe und sollte eine Weile lang nichts fressen.
Wann ist eine Narkose bei Katzen erforderlich?
Eine Narkose bei Katzen kann aus unterschiedlichen Gründen notwendig werden.
Narkose Katze bei Zahnbehandlung
Das Entfernen von Zahnstein oder das Ziehen von Zähnen lässt eine Katze nicht einfach so über sich ergehen. Daher ist in diesen Fällen eine Narkose notwendig. Verzichten Sie nicht auf diese Behandlungen aus Angst vor den Risiken einer Narkose. Denn Zahnprobleme, wie zum Beispiel die weit verbreitete Erkrankung FORL, können große Komplikationen mit sich bringen.
Narkose Katze bei operativen Eingriffen
Kastrationen, die Versorgung von Knochenbrüchen, Wundnähte oder Tumoroperationen können nur mit Hilfe einer Narkose für das Tier schmerzfrei durchgeführt werden. Lassen Sie sich beraten, welche Narkose in diesen Fällen erforderlich ist. In der Regel empfiehlt sich eine Inhalationsnarkose.
Narkose Katze bei Untersuchungen
Für Röntgenaufnahmen, CT und längere Untersuchungen bei Katzen ist in der Regel eine Kurznarkose oder Sedierung notwendig, damit die Diagnostik im notwendigen Umfang störungsfrei durchgeführt und für das Tier schmerz- und belastungsfrei bleibt.
Was ist zu beachten bei einer Narkose bei Katzen?
Damit Schmerzen während eines Eingriffs, einer Zahnbehandlung oder einer langwierigen Untersuchung bei Katzen vermieden werden, ist eine Narkose unumgänglich. Mit Hilfe von Medikamenten wird die Katze ruhig und schmerzfrei gestellt, was allerdings Auswirkungen auf Herz, Kreislauf und Magen-Darm hat und daher gut vorbereitet und begleitet werden sollte.
Welche Risikofaktoren gibt es bei Narkose bei Katzen?
Ein medizinischer Eingriff ist auch beim Menschen nicht vollkommen frei von Risiken. Katzen haben aufgrund ihrer Physiognomie ein erhöhtes Risiko bei Narkosen:
- Katzen haben ein geringeres Lungen- und Blutvolumen als z.B. Hunde im Vergleich zum Körpergewicht.
- Die Körperoberfläche bei Katzen ist hingegen vergleichsweise groß, was Katzen anfällig macht für schnelle Temperaturabfälle während einer Narkose.
- Besonders akut oder chronisch kranke sowie ältere Katzen haben ein größeres Risiko bei Narkosen.
- Bestehende Erkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck), Nierenerkrankungen (z.B. chronische Niereninsuffizienz), Atemwegserkrankungen (felines Asthma), Leberkrankheiten, Neurologische Probleme oder Schilddrüsenprobleme (meist Hyperthyreose / Überfunktion) sollten eingehend im Vorfeld berücksichtigt werden.
- Infektionen und Elektrolytabweichungen sind ebenfalls zu beachten.
- Katzen mit extremem Unter- bzw. Übergewicht sind ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
In der Tierklinik Rostock nehmen wir vor jedem Eingriff eine eingehende Untersuchung vor und ordnen Ihre Katze gemäß ASA – Klassifikation zu. Damit können wir das individuelle Risiko für Ihr Tier besser einschätzen und die Narkose und den Eingriff optimal anpassen
Bei uns ist Ihr Liebling in guten Händen.
Wie können Sie selbst die Narkose Ihrer Katze optimal vorbereiten?
Sobald alle Voruntersuchungen und die Vorgespräche zur Operation in der Klinik erledigt sind, können Sie helfen, Ihren Liebling optimal auf die bevorstehende Narkose einzustimmen. Sehr wichtig zur Vorbereitung Zuhause sind Stressreduktion und Fasten. Fangen Sie am besten schon am Tag vor der Operation an, Stress und Aufregung für Ihre Katze weitgehend zu vermeiden. Empfohlen wird weiterhin, dass das Tier ca. 12 Stunden vor der Operation kein Fressen mehr bekommt.
Arten von Narkose bei Katzen
Es gibt verschiedene Arten von Narkose für Katzen, die sich abhängig von der Art des Eingriffs empfehlen. Eine Übersicht erhalten Sie hier:
Injektionsnarkose bei Katze
Bei einer Injektionsnarkose wird der Katze einmalig eine Spritze mit Narkosemittel in Vene oder Muskel gespritzt. Das Tier schläft daraufhin für etwa 30 – 60 Minuten ein. Zum Aufwachen kann oft ein Gegenmittel gespritzt werden, für manche Narkotika (wie zum Beispiel Ketamin, das bei Katzen oft verwendet wird) steht diese Möglichkeit leider nicht zur Verfügung. Eine Narkose per Injektion ist daher nicht oder kaum steuerbar. Darüber hinaus kann es sich negativ auswirken, dass die Narkosemittel über Nieren und Leber ausgeschieden werden müssen. Dies ist für Katzen weniger schonend und vor allem für ältere oder kranke Katzen sehr belastend. Meist dauert es nach einer Injektionsnarkose einige Stunden, bis das Tier wieder richtig wach ist. Oft wirken die Tiere orientierungslos, wanken, jaulen oder erbrechen. Für junge und gesunde Katzen und für kurze Eingriffe ist die Injektionsnarkose in der Regel geeignet, sie ist darüber hinaus relativ preisgünstig.
Inhalationsnarkose bei Katzen
Sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin gilt die Inhalationsnarkose als eine der sichersten Narkoseformen. Angewendet wird sie vor allem in Kliniken, in denen eine optimale Überwachung und Steuerung der Narkose möglich ist. Für die Narkose wird ein Venenkatheter gelegt, über den zunächst Sedativa und Kurznarkotika verabreicht werden. Danach wird eine Intubation vorgenommen, die Voraussetzung für die Gabe von Narkosegas (gemischt mit Sauerstoff) in die Lunge ist. Die Menge der Narkosemittel kann so laufend individuell angepasst werden und ein Gegenmittel zur Beendigung der Narkose wird nicht benötigt, da das Narkosemittel direkt über die Atmung (und nicht über Leber und Niere) ausgeschieden wird. Die Tiere erwachen meist sehr schnell wieder aus der Narkose. Da die Inhalationsnarkose und deren Überwachung (Pulsoxymeter, Kapnograph, EKG, Blutdruckmessung etc.) sehr aufwändig ist, erweist sich diese Narkoseform als weitaus teurer als eine Injektionsnarkose.
Für ältere Katzen oder Tiere mit Vorerkrankungen ist eine Inhalationsnarkose in einer auf Katzen spezialisierten Abteilung einer Tierklinik in der Regel die beste Methode. Bei längeren Eingriffen empfiehlt sich ebenfalls eine Inhalationsnarkose für Katzen.
Wir von der Tierklinik Rostock wissen, dass Katzen ganz besondere artspezifische Anforderungen stellen. Wir haben daher verschiedene Vorkehrungen getroffen, um Katzen in eigenen Bereichen zu behandeln. Dies beginnt bereits bei den Wartebereichen.
Total Intravenöse Narkose (TIVA) bei Katzen
Genauso wie die Inhalationsnarkose ist auch die TIVA sehr gut steuerbar. Es wird bei dieser Art von Narkose ein Venenkatheter gelegt, über den stetig eine Kombination aus kurz wirksamem Narkosemittel, u.a. zum Beispiel Propofol, verabreicht werden. Die Total Intravenöse Narkose ist ebenfalls aufwendiger als eine Injektionsnarkose und deshalb teurer.
Kurznarkose (Sedierung) bei der Katze
Eine sogenannte Kurznarkose, auch Sedierung genannt, wirkt innerhalb weniger Sekunden oder Minuten und kann schnell wieder durch die Gabe eines Gegenmittels aufgehoben werden. In der Regel wird keine Intubation vorgenommen, sondern eine Beatmung per Maske. Bei Katzen wird diese Form der Kurznarkose häufig genutzt, um Röntgenbilder anzufertigen oder um Untersuchungen vorzunehmen, gegen die sich die Katze sträubt.
Lokale Betäubung (Lokalanästhesie) bei Katze
Eine örtliche Betäubung, Lokalanästhesie genannt, kann auch bei Tieren angewandt werden. Damit werden bestimmte Körperstellen schmerzunempfindlich gestellt. Inwieweit Ihre Katze diese Art von Narkose akzeptieren wird, sollten Sie vorab mit der Tierklinik besprechen. In der Regel werden sicherlich eher eine Sedierung oder eine Inhalationsnarkose die besseren Alternativen sein.
Wie läuft die Narkose bei Katzen ab?
Nachdem alle Voruntersuchungen & Vorbereitungen erledigt sind, kann der Operationsablauf starten.
Vorbereitung auf die Operation
Der Operationsraum sollte selbstverständlich steril sein und über alle notwendigen Geräte zur Überwachung der Narkose verfügen. Darüber hinaus sollte eine Wärmematte zur Verfügung stehen, um das Tier vor Auskühlung zu schützen. Die Katze wird vor der Operation bereits im Vorraum sediert, gründlich gesäubert und desinfiziert und so auf den Eingriff vorbereitet.
Überwachung der Narkose
Eine professionelle Überwachung der Narkose mit Hilfe geeigneter Geräte, die Sauerstoffsättigung, Puls, Herzfrequenz, Blutdruck und vieles mehr aufzeichnen, ist enorm wichtig, um die Risiken einer Narkose zu minimieren. Eine Narkoseform, die gut gesteuert werden kann, wie die Inhalationsnarkose, ermöglicht jederzeit einen Eingriff in den Narkoseverlauf. Eine Wärmematte und sorgfältiges Abdecken kann Unterkühlung vermeiden, darüber hinaus sollten Notfallmedikamente während der Operation stets griffbereit zur Verfügung stehen. Am Ende der OP werden Wunden verschlossen. Danach beginnt die Aufwachphase. Der Tubus wird entfernt, sobald die Katze wieder selbständig atmen kann.
Information zur Intubation bei Katzen während einer Narkose
Die Intubation einer Katze während einer Narkose kann entscheidend dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden. Damit wird sowohl vermieden, dass Nahrungsbrei oder Speichel in die Luftröhre gelangen, als auch gewährleistet, dass die Atemwege frei bleiben.
Wie lange dauert eine Narkose bei Katzen?
Eine Narkose wird optimalerweise genauso lange dauern, wie für den Eingriff notwendig. Mit Hilfe einer Intubationsnarkose kann dies genau gesteuert werden, um unnötig lange Narkosen zu vermeiden und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Betäubung lange genug wirkt, um die Operation abzuschließen
Katze nach Narkose - Worauf ist zu achten?
Sicherlich ist es individuell verschieden, wie das einzelne Tier auf die Narkose reagiert. Hier einige Hinweise, womit Sie grundsätzlich rechnen müssen und worauf Sie achten sollten:
Was passiert direkt nach der Narkose in der Tierklinik?
Das Tier bleibt nach dem Eingriff zunächst in der Klinik auf der Intensivstation, wo die Körperfunktionen weiter überwacht werden. Dies kann einige Stunden dauern, in Einzelfällen kann auch ein Verbleib über Nacht notwendig werden.
Betreuung Katze nach Narkose zuhause
Sobald Ihre Katze nach Hause darf, sollten Sie sie dort zunächst in der (geöffneten) Transportbox belassen und vor anderen Tieren und vor zu viel Unruhe und Lärm schützen. Das Tier wird von alleine aus der Box herauskommen, sobald es sich dazu in der Lage sieht. Am besten bringen Sie Ihren Liebling in einem separaten Zimmer unter, ohne Zugang zum Fressnapf (aber mit Zugang zu frischem Trinkwasser) und ohne Verletzungsrisiko (kein Kratzbaum, keine Treppen usw.). Wichtig ist, dass die Katze nicht an den Operationswunden leckt, deshalb ist ein Leckschutz notwendig. Die häufigsten Komplikationen nach Operationen entstehen nämlich tatsächlich durch Lecken an der Wundnaht.
Wie lange braucht eine Katze nach Narkose, um wieder fit zu sein?
In der Regel dauert die Regenerierung nach einer Narkose bei Katzen bis zu 24 Stunden. Die Tiere sind meist noch etwas schläfrig und wackelig auf den Beinen, die Körperkoordination funktioniert noch nicht komplett. Dies wird jedoch schrittweise besser. Wichtig ist in dieser Zeit, dass Sie Ihrem Tier viel Ruhe und ein sicheres Umfeld bieten. Beobachten Sie Ihren Liebling in dieser Zeit genau, um bei Veränderungen der Symptome oder Übelkeit und Erbrechen schnell reagieren zu können.
Welche Nachwirkungen sind bei Narkose Katzen möglich?
Die folgenden Nachwirkungen können nach einer Narkose auftreten:
- Ihre Katze ist sehr müde und schläft mehr als normalerweise.
- Dies ist relativ normal. Sorgen Sie am besten für eine ruhige Umgebung.
- Das Tier ist etwas wackelig auf den Beinen, kann stolpern oder schwanken.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze sich in einer ebenen, sicheren Umgebung aufhält.
- Es treten Orientierungs- und Koordinationsprobleme auf, die Katze wirkt desorientiert oder gar benebelt.
- Bereiten Sie Ihrer Katze ein sicheres Umfeld (keine Treppen, Kratzbäume usw.).
- Der Schluckreflex ist ebenfalls von den Koordinierungsproblemen betroffen.
- Geben Sie in den Stunden nach der Narkose nichts zum Fressen.
- Es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen nach den ersten Mahlzeiten. In diesen Fällen war es dann meist noch zu früh für das erste Fressen.
- Spontane, unkoordinierte Blasenentleerungen können auftreten.
- Diese Symptome lassen in der Regel schnell nach.
- Die Körpertemperatur kann abfallen.
- Stellen Sie unbedingt eine warme Unterlage und / oder eine Wärmflasche bereit.
- Nach einer Inhalationsnarkose kommt es oft zu trockenem Husten oder schleimigem Auswurf.
- Dies ist kein Grund zur Sorge, die Symptome halten einige Tage an und hören dann automatisch auf.
- Bei einer Injektionsnarkose kann es zu Schmerzen und Entzündungen an der Einstichstelle kommen.
- Halten Sie das Tier durch einen Leckschutz vom Ablecken der Einstichstelle ab und beobachten Sie die Entwicklung. Falls es schlimmer wird, konsultieren Sie den Tierarzt.
- Es kann zu Entzündungen und Schmerzen an der Wundnaht kommen.
- Halten Sie sich an die Empfehlungen der Klinik zur Wundversorgung und sorgen Sie mit einem Leckschutz dafür, dass die Katze nicht an der Wunde leckt.
Warum erholt sich meine Katze nicht nach Narkose?
Falls bereits mehr als 24 Stunden seit der Narkose vergangen sind und gleichzeitig keine Besserung zu verzeichnen ist, sollten Sie sicherheitshalber immer einen Tierarzt kontaktieren und die Situation schildern. Falls sich Symptome verschlimmern oder neue Symptome auftreten, rufen Sie auf jeden Fall beim Arzt an. Bei rechtzeitiger Abklärung lassen sich eventuelle Nachwirkungen einer Operation (z.B. Keime in Wunden, Verletzungen durch Injektionen o.ä.) schnell in den Griff bekommen.
Warum ist meine Katze nach Narkose noch tagelang müde?
Es kann vorkommen, dass Katzen nach einer Narkose noch tagelang müde sind und viel mehr schlafen als sonst. Dies kann daran liegen, dass Narkosemittel, die über Leber und Nieren ausgeschieden werden müssen, noch einige Zeit nachwirken. Diese Symptome treten vor allem nach einer Injektionsnarkose auf.
Warum ist meine Katze nach Narkose verändert?
Es ist recht normal, dass eine Katze nach einer Narkose zunächst noch müde und appetitlos ist, viel schläft und noch recht wackelig auf den Beinen ist. Allerdings sollten sich diese Symptome innerhalb von ca. 24 Stunden weitgehend zurückentwickeln. Manche Katzen zeigen nach einer Narkose übrigens ein gegenteiliges Verhalten, sind aufgedreht und unruhig. All dies hängt damit zusammen, dass das Tier sich nach Tierklinik, Eingriff und Narkose erst einmal wieder orientieren muss. Beobachten Sie Ihren Liebling in dieser Zeit genau, versuchen Sie ein ruhiges und sicheres Umfeld zu schaffen, dann wird sich Ihre Katze bald wieder wie früher verhalten.
Wie können Nachwirkungen einer Narkose bei Katzen vermieden werden?
Eine gute Vorbereitung auf den Eingriff, die individuelle Anpassung der Narkose an den Gesundheitszustand des Tieres und vor allem eine professionelle und lückenlose Überwachung während und nach dem Eingriff können die Risiken und Nebenwirkungen einer Narkose bei Katzen signifikant reduzieren. Wählen Sie daher als Tierbesitzer vorzugsweise eine Klinik mit einem guten Narkose-Management und für Katzen unbedingt eine “Cat Friendly Clinic”, die auf Katzenmedizin spezialisiert ist.
Woran erkennt man eine Tierklinik mit einem guten Narkose-Management?
Damit bei der Narkose Ihrer Katze alle Risiken so weit wie möglich minimiert werden, sollten Sie die Tierklinik für den Eingriff sorgfältig wählen.
Achten Sie dabei auf folgende Aspekte:
12 Anzeichen für gutes Narkose Management bei einer Tierklinik
- Eingehende, allgemeine Untersuchung Ihres Tieres vor dem Eingriff.
- Bei Bedarf werden weitere Labor- und Röntgenuntersuchungen vorgenommen.
- Es erfolgen ausführliche mündliche und schriftliche Aufklärungen über die bestehenden Narkoserisiken.
- Besonderheiten bezüglich Alters des Tieres, Vorerkrankungen usw. werden berücksichtigt.
- Die Tiere werden auf einer Wärmematte operiert, um eine Auskühlung zu verhindern.
- Die Operationsräume sind steril, damit Infektionen vermieden werden können.
- Es werden in der Regel Inhalationsnarkosen vorgenommen, da diese besser überwacht werden können.
- Allgemein erfolgt die Empfehlung für die jeweilige Narkose gemäß der ASA-Klasseneinteilung, die sich am Gesundheitszustand des Tieres orientiert.
- Die gesamte Narkose wird umfassend überwacht, es wird ein Narkoseprotokoll geführt.
- Ein professionelles Schmerz- und Wundmanagement wird vor, bei und nach der Operation durchgeführt.
- Es gibt eine Intenso-Box für besondere Fälle.
- Das Tier wird auch nach der Operation intensiv betreut und überwacht.
Und zu guter Letzt: Wählen Sie eine Cat Friendly Clinic aus, da diese Kliniken auf Katzenmedizin spezialisiert sind!
Weitere wichtige Fragen zum Thema Narkose bei Katzen
Wir haben hier einige weitere wichtige Informationen zusammengestellt, die hinsichtlich Narkose bei Katzen relevant sind:
Wann darf die Katze nach Narkose wieder fressen?
Während der Narkose entspannen sich sämtliche Muskeln, auch von Speiseröhre und Magen und die Koordination des Schluckens ist somit beeinträchtigt. Daher sollte eine Katze erst dann wieder etwas zu fressen bekommen, wenn sie sich wieder koordiniert bewegen kann. Dies dauert in der Regel einige Stunden. Geben Sie Ihrer Katze daher in den ersten Stunden nach einer Narkose nichts zum Fressen.
Haben Katzen während einer Narkose die Augen offen?
Tatsächlich bleiben bei Katzen die Augen während einer Narkose in der Regel offen. Um ein damit verbundenes Austrocknen der Hornhaut zu verhindern, wird künstliche Tränenflüssigkeit in Gelform in die Augen gegeben. Dies führt zunächst zu einer fleckigen Hornhaut und zu weißlichen Kristallen an den Lidrändern, diese Symptome verschwinden nach einigen Tagen wieder.
Was kostet eine Narkose bei Katzen?
Grundsätzlich werden alle Leistungen in der Tiermedizin nach den Richtlinien des neuen GOT von 2022 berechnet. Tierärzte und Tierkliniken dürfen dabei zwischen dem einfachen und dem vierfachen Satz in Rechnung stellen. Lassen Sie sich zur besseren Planung unbedingt vor Beginn der Behandlung eine Kostenübersicht vorlegen, damit Sie wissen, was Sie erwartet.
Die Kosten setzen sich zusammen aus Untersuchung, Narkose, Gebühr für die spezifische Leistung und der Aufwendung für Verbrauchsmaterial und Medikamente.
Eine Liste mit allen GOT Leistungen finden Sie hier.
Die Gesamtkosten sind abhängig von Art und Umfang der Behandlung, von der Art der Narkose und von der Intensität bei Überwachung und Betreuung. Zusätzlich werden Kosten für Voruntersuchungen, Materialien, Medikamente sowie eventuell für Röntgen und Nachuntersuchungen fällig.
Eine Tierkrankenversicherung kann sich lohnen, erkundigen Sie sich daher rechtzeitig nach einer Versicherung für Ihre Katze.
Fazit
Katzen unterliegen zwar einem höheren Narkoserisiko als Hunde, mit der richtigen Vorbereitung und einer professionellen Narkoseüberwachung können die Risiken jedoch minimiert werden. Als “Cat Friendly Clinic” sind wir von der Tierklinik Rostock Spezialisten für Katzenmedizin. Bei uns ist Ihre Katze bei einer Narkose in den besten Händen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin für eine umfassende Beratung und Untersuchung.
Die sicherste Form einer Narkose für Katzen ist die Inhalationsnarkose, da sie sehr gut gesteuert und überwacht werden kann. Besonders bei älteren Tieren ist diese Narkoseform unbedingt zu empfehlen und der Injektionsnarkose vorzuziehen.
In der Regel sollen die meisten Nachwirkungen einer Narkose bei Katzen nach etwa 24 Stunden überwunden sein oder spürbare Besserungen zu beobachten sein. Falls sich die Symptome verschlimmern oder neue Beschwerden auftauchen, sollten Sie den Tierarzt unbedingt konsultieren.
Sobald die Katze nach Hause darf, sollte sie dort mitsamt Transportbox an einem ruhigen und sicheren Ort untergebracht werden. Die ersten Stunden nach einer Narkose sollte eine Katze nicht fressen und vor Lärm, anderen Haustieren und Risiken (Stürze, Kratzbaum, Ablecken der Wunde) geschützt werden. Eine warme Unterlage als Schutz vor Unterkühlung ist ebenfalls wichtig.
Autor: Steffen Fechner
Tierarzt / Msc SAM
Steffen Fechner ist Geschäftsführer und leitender Tierarzt der Kleintierklinik und Chirurgie in der Tierklinik Rostock. Dank seines Masterstudiums in Small Animal Science an der Freien Universität Berlin verfügt er über spezialisiertes Wissen in der Kleintiermedizin. Sein Fokus liegt nicht nur auf der umfassenden medizinischen Betreuung von Kleintieren, sondern auch auf chirurgischen Eingriffen. Mit einem hohen Qualitätsanspruch und umfangreicher Expertise stellt Fechner sicher, dass die Tiere stets bestens versorgt sind und Behandlungen nach dem neuesten Stand der medizinischen Forschung erhalten. Wer sein Haustier in die Obhut von Steffen Fechner gibt, kann darauf vertrauen, dass es in besten Händen ist.