Die Konjunktiva, auch Bindehaut genannt, ist eine schleimhautähnliche Bindeschicht, die den Augapfel überzieht und die Augenlider (bei der Katze Ober- und Unterlid, sowie das 3. Augenlid, die sog. Nickhaut) miteinander verbindet. Beim gesunden Katzenauge ist diese Schicht normalerweise nur als dünne blassrosa Membran zu sehen.
Die Konjunktivitis (umgangssprachlich Bindehautentzündung) beschreibt die Entzündung eben dieser Schicht. Im Gegensatz zu Hunden finden sich bei Katzen häufig bakterielle und virale Ursachen für eine Konjunktivitis.
Wie sind die Symptome einer Bindehautentzündung bei der Katze?
Am häufigsten finden sich bei einer Konjunktivitis auf Grund einer vermehrten Durchblutung der Bindehaut gerötete Augen (Hyperämie) sowie Augenausfluss (Epiphora). Dieser kann wässrig, zähflüssig oder je nach Ursache auch eitrig sein. Zusätzlich fällt ein vermehrtes Blinzeln oder Zusammenkneifen der Augen (sog. Blepharospasmus) auf. Je nach Schwere sind die Bindehäute ödematös geschwollen (Chemosis) und dies teilweise so schwerwiegend, dass die Lidspalte nicht mehr vollständig geöffnet werden kann (Pseudoptosis). Ein Fremdkörpergefühl tritt fast immer auf, was die Katze dazu veranlasst, sich z.B. mit der Pfote am Auge zu reiben. Oft sind beide Augen betroffen, je nach Ursache kann die Entzündung auch nur einseitig sein. Bei anderen Grunderkrankungen sind unter Umständen auch Niesen oder Nasenausfluss präsent. Husten tritt eher selten auf.
Wie wird die Katzen-Bindehautentzündung diagnostiziert?
Im Rahmen einer eingehenden Augenuntersuchung wird z.B. das Auge auf Fremdkörper kontrolliert und sichergestellt, dass keine Verletzungen vorliegen. Außerdem kann mittels speziellen Tests der Tränenfluss überprüft werden. Im Rahmen der Untersuchung wird auch getestet, ob der Tränen-Nasenkanal durchgängig ist. Die reine Konjunktivitis ist eine sog. Ausschlussdiagnose. Da bei Katzen oftmals auch systemische Erkrankungen zu einer Konjunktivitis führen können, ist es oft notwendig auch eine Blutuntersuchung zum Ausschluss organischer Erkrankungen durchzuführen. Je nach Schwere der Erkrankung sind dann unter Umständen weiterführende Untersuchungen, wie zum Beispiel eine zytologische Untersuchung nötig.
Welche Ursachen führen zu einer Konjunktivitis?
Es gibt viele Erkrankungen, die zu einer Konjunktivitis führen können. Oft ist es sinnvoll, eine Unterteilung in infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen durchzuführen:
Infektiöse Ursachen, allen voran Viren und Bakterien sind die häufigsten Gründe für eine Konjunktivitis. Meist findet sich in der Primärinfektion nur eine virale Komponente – vor allem Herpesviren spielen eine wesentliche Rolle. Aber auch Infektionen mit Calici-, Reo- und Myxoviren lassen sich nachweisen. Die Viruserkrankung schwächt die Abwehrfunktion des Auges und ist dadurch Wegbereiter für sekundäre bakterielle Infektionen. Bakterien der Gattung Streptococcus spp. und Staphylococcus spp. sind häufig zu finden. Zwei bakterielle Erreger, Chlamydia felis und Mycoplasma felis können ebenfalls eine primäre Konjunktivitis auslösen und sind bei Konjunktivitis häufig.
Das feline Herpesvirus bildet zusammen mit den felinen Caliciviren, Chlamydia felis und Mycoplasma felis. die Haupterreger im sog. Katzenschnupfen- Komplex.
Eine nicht- infektiöse Konjunktivitis entsteht oftmals auf Grund chronischer Reizzustände des Auges. Vor allem Rassekatzen wie Perser, Colourpoint und andere Langhaarrassen neigen zu Augenlidveränderungen, sog. Entropium (= Rolllid). Dies verursacht eine dauerhafte Reizung des Auges und somit zur Konjunktivitis. Des Weiteren können Allergene unterschiedliche Art eine Konjunktivitis auslösen (eosinophile Konjunktivitis).
Der liebste Ton auf der Welt ist das Schnurren einer Katze
Wie wird eine Konjunktivitis behandelt?
Unspezifische (= ohne nachweisbare Ursache) Konjunktivitis wird in der Regel mit antibiotischen und entzündungshemmenden Augensalben/-tropfen behandelt. Je nach Schwere der Symptome werden unter Umständen auch systemische Medikamente verabreicht. Vor allem in der Anfangsphase ist eine regelmäßige, häufige Eingabe der Augenmedikamente zwingend notwendig.